Liiiima

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Thursday, March 15, 2012

Meine Woche in Lima

Da in Lima das Internet ja nicht so funktioniert hat, wie es sollte, gibt es jetzt einfach eine (mehr oder weniger) kleine Zusammenfassung von meiner Woche in Lima.
Als ich am letzten Mittowch aus dem Flugzeug gestiegen bin, war ich tot muede von der langen Reise. Ich konnte auf dem Flug leider immer nur in 45 Minuten Abschnitten doesen und wurde immer wieder von dem Geschrei der gefuehlten tausend Kinder im Flugzeug geweckt. Als wir dann endlich nach 11 1/2 Stunden im Anflug auf Lima waren, hatte ich die Hoffnung schonmal aus dem Flugzeug einen Blick auf die Stadt werfen zu koennen, aber nichts da. Es war total nebelig und der Anflug war vom Meer aus. Also aussteigen und das erste was ich gedacht habe war "gott ist das hier warm" und das morgens um 6:30. Renato (Glens Bruder) hat mich am Flughafen abgeholt und ich konnte mich -gottseidank!- in Englisch mit ihm unterhalten. Los ging es durch das Chaos von Limas Strassen. Wenn ich irgendwas mit Lima verbinde, dann ist es der total bekloppte Verkehr. Es scheint, als gaebe es keine Regeln, keine Fahrspuren und wer am lautesten hupt hat gewonnen. Und gehupt wird staendig und immer. Wenns zu langsam ist, wenn jemand falsch abbiegt (obwohl auch das ganz normal ist: von der ganz rechten Spur nach links abbiegen, 5 Autos die darauf warten, rechts abbiegen zu koennen, obwohl es verboten ist usw.) oder wenn einem danach ist. Die Strassen waren unheimlich voll und wir haben fuer den Weg bis zur Wohnung der Schwester Jeovana ueber 'ne halbe Stunde gebraucht (auf dem Weg zum Flughafen, als ich nach Arequipa geflogen bin, waren es grade mal 15 Minuten). Mein Zimmer in Lima war sehr schlicht, aber gemuetlich und ich hatte ein Bad mit Dusche, ueber die ich mich nach einem leckeren Fruehstueck mit Jogurt und frischem Saft, sehr gefreut habe. Zum Mittagessen hat Renato mich abgeholt und ich habe seinen Sohn Lukas (5) kennen gelernt und die Mami von den vielen Geschwistern Lopez. Da sie immer Mami genannt wurde, heisst sie bei mir auch so :) Mami hatte in Renatos Wohnung gekocht und es gab Linsen mit Reis und dazu chicha morada, ein Getraenk aus dunkelrotem Mais. Gewoehnungsbeduerftig aber durchaus lecker. Ich hab mit Lukas noch ein wenig Tischkicker gespielt und ihn direkt ins Herz geschlossen. So ein suesser kleiner Junge.
Danach hatte ich einige Stunden Pause und war auch ganz froh, weil die Zeitumstellung und der Flug ganz schoen geschlaucht haben. Ich habe ein wenig im Fernsehprogramm rumgeseppt und meinen absoluten Lieblingssender gefunden: GolTV. Den ganzen Tag nur Fussball aus allen Laendern und am Wochenende auch teilweise live Uebertragungen der Bundesligaspiele. Sowohl Samstag als auch Sonntag. Einfach nur super.
Um sechs hat Renato mich dann wieder abgeholt, ich war schon ein wenig eingenickt, und wir sind zu Fuss zum Parque del Agua gegangen. Einem wunderschoenen Park mit vielen vielen Brunnen, die die unterschiedlichsten Fontaenen hatten und ganz toll beleuchtet wurden. Ich glaube, im Rueckblick auf Lima war das das schoenste. Es war angenehm warm und ich bin in kurzer Hose und Top rumgelaufen. Um acht bin ich dann direkt ins Bett gefallen und hab bis um halb sechs durchgeschlafen. Da kam dann aber wieder die bloede Zeitumstellung ins Spiel und ich habe bis zum Fruehstueck um 8:00 so vor mich hingedoest. Das Fruehstueck war wieder sehr lecker und Jeovana hat sich unglaublich viel Muehe gegeben, damit ich alles verstehe. Hat auch gut geklappt. Dann hab ich mir den historischen Kern der Stadt angeguckt, mit vielen Farben und Parks, wie das so ist in Lima. Am schoensten war eine Bibliothek in einer alten Kirche, die perfekt in einen Harry Potter Film gepasst haette. Leider durfte man keine Fotos machen und meine Versuche die Bibliothek zu zeichnen sind klaeglich gescheitert. Mittag gab es an diesem Tag in einem niedlichen kleinen Restaurant. Ich habe fuer drei Gaenge 9 Soles bezahlt, das sind keine drei Euro, und ich war papp satt. Es gab zum Vortisch einen kleinen Salat mit Avocado und zur Hauptspeise Reis mit irgendwelchem Gemuesematsch, der aber lecker war, und Backbananen. Der Nachtisch war ein kleiner suesser Keks.
Am Abend sind wir in Barranco gewesen, einem viertel an der Kueste, mit vielen kleinen Restaurantes und Bars. Sehr schoen, aber am Donnerstagabend war nicht allzu viel los. Auf dem Weg dorthin sind wir den Express-Weg gefahren, auf dem es etwas schneller geht als sonst in Lima. Die Strasse machte irgendwann einen Knick nach links und BUMM da lag der Ozean vor uns. Unheimlich schoen. Aber kalt und windig war's da auch!
Am Freitagmorgen sind wir nach Miraflores gefahren, einem anderen Viertel der Stadt, auch an der Kueste. Natuerlich war der Verkehr mal wieder unglaublich chaotisch und zaehfluessig, aber wir haben einen guten Rock Radiosender gehoert, damit war alles halb so wild. Die costa verde ist eine Steilkueste, die mit irgendwelchem Pflanzengeloet zugewachsen ist und dadurch ganz gruen ist. Ich habe viele Fotos gemacht und wir sind ein wenig rumspaziert und haben uns auch noch eine kleine Mall angeguckt, die halb unter der Erde lieg und zum Meer hin offen ist. Nach 2 Stunden zog ploetzlich recht dichter Nebel auf und wir hatten auch ziemlichen Hunger und haben uns auf den Rueckweg gemacht. Leider war die Sonne an dem Tag recht aggressiv und ich habe mir trotz LSF 50+(!) einen Sonnenbrand im Nacken geholt. Zum Glueck hab ich auch meine After Sun Lotion eingepackt und dazu reichlich Nivea draufgeschmiert, das hat das ganze schon ein wenig besser gemacht. Vor der costa verde waren wir noch bei der Huaca Pucllana, einer alten Staette der Limas, ein Volk, das vor vielen Jahren in Lima gelebt hat. Besonders beeindruckend war, dass dieser "Sandhuegel" inmitten der eigentlichen Stadt lag und so moderne und antike miteinander verbunden hat. Dort war es ziemlich heiss!
Am Nachmittag hatte ich frei und konnte mir ueberlegen, was ich machen moechte. Lukas hatte an dem Tag Fussballtraining im campo del marte, dem riesigen Park gegenueber von Jeovanas Apartment. Also hab ich mich dazu entschieden (nach einer ausgiebigen Dusche) dort mal vorbei zugucken. Sowieso wird im campo del marte unheimlich viel Sport getrieben: Eine ganz tolle Schwimmhalle, Tennisplaetze, Fussballplaetze, Rasenflaechen zum kicken, Aerobickurse und viele Laeufer. Haette ich mehr Zeit in Lima gehabt, haette ich mindestens die Haelfte ausprobieren muessen! Am Abend war ich bei einer noche de folclore mit typischen Taenzen und Musik und ich habe Pisco Sour probiert, das Peruanische Nationalgetraenk. Ganz lecker, aber ziemlich hoher alkoholgehalt! Um Mitternacht bin ich dann erschoepft ins Bettchen gefallen. Am Samstag war Strandtag. Wir sind ein ganzes Stueck aus Lima Richtung Sueden raus gefahren und als wir am Strand angekommen sind, wurde das Auto dirket von ganz vielen Jungen umringt, die irgendwas so schell geredet haben, dass ich nichts verstanden habe. Spaeter hat Renato mir erklaert, dass man bei einem der Starndrestaurants parkt uns dieses Restaurant einem dann auch Liegestuehle und einen Sonnenschirm stellt. Natuerlich wollen dann alle, das man bei ihnen parkt, in der Hoffnung, dass noch was gegessen oder getrunken wird. Der Strand war voll mit Sonnenschirmen und die Sonne hat ordentlich geschienen. Ich habe direkt das Wasser getestet (immer noch mit dem bloeden Sonnenbrand) und nach anfaenglichen Problemen bei der Ueberwindung der Kaelte, war es sehr erfrischend und zum Glueck auch sauber. Man konnte nur gute zwei Meter gehen und danach war es sofort super tief und die Wellen waren auch nicht ohne. Beim zweiten Mal schwimmen haette mich eine fast ueberrollt, aber ich habe sie noch rechtzeitig gesehen und mich mittreiben lassen. Ansonsten hat mich der Strand ein wenig an Italien erinnert, weil staendig irgendwer vorbeigekommen ist und irgendwas verkaufen wollte. Wir haben noch ein paar tequenos gegessen (Blaetterteig mit Kaese gefuellt mit Avocadodip) und sind dann nach 3 Stunden auch wieder nach hause gefahren, weil wir hungrig waren und schon wieder Nebel aufgezogen ist. An dem Tag haben wir in einem sehr sehr leckeren Restaurant gegessen. Es gab Fisch (der Weintraubenauge hiess, aber trotz des Namen sehr lecker war) mit -natuerlich- Reis und einer Brokkolicreme Sosse. Lecker Lecker!
Am Sonntag habe ich eine Bootstour gemacht zu den Palomino Inseln. Erst sollte es schon um 8:00 losgehen, aber da war das Meer noch zu aufgewuehlt. Also hatte ich den Vormittag frei und habe im Fernsehen Bundesliga live Uebertragung geguckt. Fuer die Bootstour sind wir zum Hafen von Callao gefahren. Callao ist eine eigene Stadt geht aber nahtlos in Lima ueber. Am lustigsten war da, das im Containerhafen ganz schoen viele Container mit der Aufschrift "Hamburg Sued" standen. Das musste ich dann auch gleich fotografieren.
Die Bootsfahrt war sehr schoen. es ging mit einem ganz kleinen Boot zu einer etwas groesseren Yacht und mit der sind wir dann losgeduest. Bei der ganzen Fahrt musste ich sehr an Mimi denken, weil wir so viele Voegel gesehen haben, die in den Felsen sitzen und in den Hoehlen brueten. Am Anfang gab es fuer jeden der wollte eine Tablette, damit wir nicht Seekrank werden. Dann sind wir aufgebrochen. Der ganze Tripp hat vier Stunden gedauert und wir haben an einer Insel mit ganz vielen Seehunden angehalten und wer wollte konnte dort baden, aber es war mal wieder bewoelkt und ich habe swieso ein bisschen gefroren und habe mich dann gegen's Schwimmen entschieden, was auch gut war, denn auf dem letzten Teil der der Fahrt hab ich so bitterlich gefroren. Waere ich dann auch noch nass gewesen, haette ich wahrscheinlich eine ganz schoene Erkaeltung bekommen. Bei den Seehunden an der Insel war es ganz schoen laut und hat auch ziemlich doll gestunken! Insgesamt hatten wir recht starken Wellengang und das Boot hat viel gewackelt aber wir sind heile zurueck gekommen. An Board war noch eine Chilenin, die zu einer deutschen Schule geht, mit der habe ich mich ein wenig auf deutsch unterhalten. Ansonsten war mein Spanisch die ganze Woche in Lima eher schlecht. Verstanden habe ich viel, wenn langsam gesprochen wurde, aber mich aufdruecken ist noch schwer. Ab Montag habe ich dann ja aber Spanisch Unterricht hier in Arequipa. Am Sonntagabend bin ich nur noch muede ins Bett gefallen. Montag bin ich im Zoo von Lima gewesen. Es war dort besonders heiss, aber ich mag ja gerne in anderen Staeden in Zoos gehen und es hat mir sehr gefallen.
Dienstag war dann schon mein letzter Tag in Lima und morgens gings mir ziemlich schlecht und ich hatte Kopfschmerzen. Lag wahrscheinlich an der vielen Sonne. Ich habe mich dann am Vormittag ausgeruht, bin was essen gegangen und m Nachmittag habe ich mir das Museum, das die Geschichte Limas erzaehlt, angeguckt. Das war sehr interessant gemacht, weil alles kleine nachgestellte Scenen als Filme waren und der Raum immer passend dekoriert war. Ich bin dann mit Renato noch ein wenig im Park rumgelaufen und hab den Centralen Busbahnhof gesehen. Abends habe ich mit Jeovana, Mami und Renato noch Broetchen mit Avocado und Salz gegessen und dann musste ich mich auch schon verabschieden. Jeovana und Mami werde Ostern in Arequipa sein und Renato sehe ich an meinem Rueckflugtag wahrscheinlich noch mal, weil er mir angeboten hat, dass er mich zum Essen abholen koennte vom Flughafen, ansonsten haette ich 5 Stunden Wartezeit. Darueber habe ich mich sehr gefreut!
Und nun bin ich schon den zweiten Tag in Arequipa. Gleich geht's los zu einer Rundtour. Gestern hat Marie, die andere Deutsche hier, mir den Real Plaza, ein Einkaufszentrum, gezeigt und wir haben leckeren Saft getrunken.
Fotos laden leider nicht wirklich, muss ich mal rausfinden woran das liegt, dann werden die nachgeliefert.
Bis bald mal wieder!

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